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Parco Regionale del Serio
Der 'Parco Regionale del Serio' ist ein Flusspark, d. h. er ist durch das Element Wasser gekennzeichnet.
Der Fluss Serio bewegt sich mit einem unterschiedlich stark ausgeprägten Flusstal in Nord-Süd-Richtung in der Ebene und stellt die Grundlage für diesen Park dar. Die Morphologie des Flusses unterscheidet sich stark zwischen Norden und Süden. Im nördlichen Bereich, der Hochebene, besitzt der Fluss ein Flussbett, das durch verschiedene Schwemmlandbereiche in Fließrichtung verlängert ist. Durch die Durchlässigkeit dieser Ablagerungen fließt das Wasser manchmal vollständig in den Boden ab. Hier tritt der mittlere Quellenstreifen auf. Sehr interessant ist die 'Fontana del Campino'. Im südlichen Teil formt der Fluss durch die geringere Durchdringbarkeit der Ablagerungen wieder ein mäanderförmiges Flussbett mit einem engen Einschnitt, der für ein "einförmiges Tal" typisch ist. In diesem Bereich überleben interessante Feuchtgebiete: Die sogenannten 'lanche' (Altwässer) und 'morte' (abgestorbene Flusszweige).
Im nördlichsten Teil liegen an seinen Ufern, an den seltenen Wäldchen und Bepflanzungen weitläufige Kiesflächen, die von einer dünnen Erdschicht überdeckt sind. Hier entstehen typische Trockenwiesen, die mit Steppen- und Mittelmeerpflanzen ebenso bewachsen sind, wie mit der Vegetation der nahegelegenen Bergamasker Voralpen.
Weiter im Süden auf Höhe von Mozzanica wird das Flussbett enger und die kleinen feuchten Wälder werden besonders interessant. Sie wachsen auf den Altwässern neben dem Fluss. In diesem Zusammenhang erinnern wir an die beiden Wälder, die das Naturschutzgebiet der Palata Menasciutto in den Gemeinden Ricengo und Pianengo bilden.
Auf den Wiesen des 'Parco del Serio' finden wir eine ganz besondere Vogelwelt mit seltenen Spezies, wie die Samtkopf-Grasmücke, den Ziegenmelker, die Sperbergrasmücke, sowie die Gartenammer. Unter den Invertebraten werden gerade die Libellen und Schmetterlinge untersucht. Alle Amphibienarten (Echter Salamander, Kröten, Eigentlicher Salamander, Laubfrosch und endemischer Frosch von Lataste) und Reptilien sind vom Aussterben bedroht. Säugetiere sind wenig erforscht und erfasst: Stark vertreten sind Igel, Maulwurf, Hase und Kaninchen. Die Fuchspopulation steigt sehr an. Dagegen sind Wiesel, Dachs, Marder und Iltis, wie auch Siebenschläfer und Haselmaus seltener.
Das Gebiet um den Serio lieferte wertvolle archäologische Funde, die von der Jungsteinzeit bis zur Langobardenzeit reichen. Die Bauwerke, die zu Siedlungszwecken errichtet wurden, bieten, neben der ländlichen Architektur mit zahlreichen befestigten Bauernhäusern, sogenannten 'Cascine', einen interessanten Anstoß für einen Besuch: Im Bergamaskischen Gebiet findet man die Burgen, die mit dem Leben des Generals Colleoni (Malpaga, Cavernago, Urgnano, Martinengo und Cologno) zu tun hatten. In der Gegend um Crema dann die Villen und Palazzi (Ricengo, Castel Gabbiano, Ripalta Guerina und Montodine).
Religiöse Zeugnisse sind auf dem gesamten Areal anzutreffen. Sie reichen von einfachen Ädikulen und Kapellen, die zum Schutz der alten Furten aufgestellt wurden, bis hin zu Wallfahrtskirchen, Klöstern und Pfarrkirchen.