- Kunst und kultur
Piccolo teatro
Das 'Piccolo Teatro' ist das erste ständige Theater Italiens und wurde unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg von Giorgio Strehler, Paolo Grassi und Nina Venchi gegründet. Das Gebäude unterteilt sich in drei Säle: Das 'Teatro Grassi', dem geschichtsträchtigen Sitz in der Via Rovello, das 'Teatro Studio Melato' in Via Rivoli, einem experimentellen Raum, der auch die Theaterschule beherbergt und das 'Teatro Strehler' im 'Largo Greppi', am Ausgang der Metro Lanza, dem Hauptsitz, der 1998 eingeweiht wurde.
Das 'Piccolo' bot sich von Anfang an als ein Kunsttheater für alle an, das dazu in der Lage war, hochwertige, für ein möglichst breites Publikum zugängliche Vorstellungen aufzuführen. Mit einem internationalen Repertoire, das aber gleichzeitig mit den eigenen Traditionen verbunden war, hat das 'Piccolo' in circa sechzig Jahren Tätigkeit mehr als 300 Vorstellungen produziert, von denen 200 von Strehler inszeniert wurden. Zu diesen gehören "König Lear" und "Der Sturm" von Shakespeare, "Das Leben des Galileo" und "Die Dreigroschenoper" von Brecht, sowie "Der Kirschgarten" von Tschechow, die alle in italienischer Sprache aufgeführt wurden. Glanzstück seiner Produktion ist heute noch "Arlecchino servitore dei due padroni" ('Der Diener zweier Herren') von Carlo Goldoni, einem in Italien einzigartigen Schauspiel, das den Namen Strehler und 'Piccolo Teatro' seit 1947 in die ganze Welt getragen hat.
Derzeit wechseln sich Theatervorstellungen auf den Bühnen dieses Theaters mit Ausstellungen und Festivals, Podiumsdiskussionen und Treffen zur Vertiefung kultureller Themen ab.
Seit 1991 ist das 'Piccolo Teatro' von Mailand auch "Teatro d'Europa".