- Kunst und kultur
Teatro Carcano
Das 'Teatro Carcano' befindet sich am Corso di Porta Romana.
Diese Gegend war Jahrhundertelang das Zentrum der städtischen Eleganz, ein bevorzugter Ort für Siegesfeiern und fröhliche Feste. Das 'Teatro Carcano' ist ein Opernhaus, das von Giuseppe Carcano, dem ersten Theater-Impresario, im Jahr 1803 gewünscht wurde. Das Theater wurde auf dem Gebiet des ehemaligen Klosters von S. Lazzaro gebaut.
Am 3. September 1803 füllten Adel und reiches Bürgertum das Theater beim Einweihungsabend: Das Programm umfasste Zaira aus dem Drama von Voltaire, mit der Musik von Vincenzo Federici und dem Ballett Alfredo il grande mit der Musik von Paolo Franchi.
Beim 'Teatro Carcano' waren damals wie heute die oberen Ebenen von Privatwohnungen belegt, die für viele Theater des 20. Jahrhunderts ein Vorschuss waren, die in Souterrains gebaut und durch Eingänge mit Leuchtreklamen erkennbar waren.
Das Theater wurde allgemein Canonica zugeschrieben und wies im Inneren den üblichen Grundriss in Hufeisenform mit vier Estradenreihen, der Galerie und mit einem mit Stuck und Vergoldungen dekorierten Gewölbe, einem mittigen Medaillon und mit klassischen Ornamenten auf.
Es wurde 1904 geschlossen und 1913 abgerissen, um dann in den folgenden Jahren von Moretti wieder neu aufgebaut zu werden. Im Jahr 1948 wurde das Theater zu einem Kino - Cinema Arcadia - umgewandelt, um dann in den ersten '80er-Jahren durch eine radikale Renovierung wieder zu seiner ursprünglichen Theaterfunktion zurückzukehren.
Unter der künstlerischen Leitung von Giulio Bosetti, von 1997 bis zu dessen Tod im Dezember 2009, hob sich das 'Carcano' als Theater hervor, das sich im Wesentlichen der Prosa widmete: Folglich eine Rückkehr zur starken Bedeutung der Texte bei der Programmauswahl, zur Strenge der Inszenierung, zur Geltung der Interpreten, zur Förderung und Verbreitung der Kultur an einem für alle zugänglichen Ort. Dabei bestand die Bereitschaft, Anregungen und Wünsche des Publikums jeder Altersgruppe anzunehmen.