- Kunst und kultur
Piazza della Loggia
Die Piazza della Loggia stammt aus der Blütezeit der Renaissance und ihr Bau wurde von dem venezianischen Podestà (Stadtvogt) Marco Foscari im Juni 1433 beschlossen.
Zwischen 1435 und 1436 wurde an der Westseite des Platzes, wo sich heute der imposante Renaissancepalast Palazzo della Loggia befindet, bereits ein erstes kleineres Gebäude mit Loggien für die Versammlungen der Regierungsvertreter und des Bürgerrats errichtet.
Der gesamte Platz ist umgeben von Gebäuden aus dem 16. Jh. in eindeutig erkennbarem venezianischen Stil, die zwar eher bescheiden aber für den Betrachter doch sehr eindrucksvoll sind. Gegenüber der Loggia auf der Ostseite befinden sich die Renaissance-Bogengänge, die von dem Uhrturm "Torretta dell'Orologio" überragt werden, der wegen seiner alten Turmuhr aus dem Jahr 1546 so genannt wird, über der zwei kleine Figuren namens Tone und Batista die Stunde schlagen, die bei den Einheimischen "I macc dèle ùre" (die Verrückten der Stunden) heißen.
Auf der Südseite der Piazza steht das alte Pfandhaus - Monte di Pietà -, das zwischen 1484 und 1489 erbaut wurde. Darunter befindet sich eine hübsche kleine venezianische Loggia mit zwei Arkaden. Die Hauptfassade ist mit zahlreichen Inschriften aus der Römerzeit geschmückt, die von archäologischem Material stammen, das für den Bau wiederverwendet wurde.
Der obere Teil des Gebäudes besteht hingegen aus einer Loggetta mit 7 kleinen Bögen und einem Balkon. Die Piazza wurde sofort nach ihrem Bau sowohl wegen ihrer Position als auch wegen des angrenzenden schönen Loggia-Palastes zum pulsierenden Zentrum der Stadt. Der Palazzo della Loggia wurde 1574 unter der Leitung von Filippino de' Grassi fertiggestellt und wurde mit der Zeit zum Sitz der Stadtverwaltung.
Der Palazzo della Loggia besteht im Erdgeschoß aus einem großen Säulengang, der in neun Bogenfelder mit Kreuzgewölben auf Säulen unterteilt ist, zu dem man von drei Seiten über drei große Eingangsbögen Zugang hat. Ins Innere des Gebäudes, in dem sich heute das Rathaus und die Gemeindeverwaltung befinden, gelangt man durch ein majestätisches Portal, das auf jeder Seite von einem kleinen Brunnen in einer Nische begrenzt ist. Das Dach des Gebäudes ist einem Schiffsrumpf nachempfunden.
Es wurde als Imitation des ursprünglichen Originals nachgebaut (als Ersatz für das zwischendurch bestehende Attika-Dach), das bei einem Brand im Jahre 1575 zerstört wurde und damals das Gebäudeinnere beschädigte.
Eine beeindruckende monumentale Treppe aus dem 19. Jh. führt in das Obergeschoss, das hauptsächlich aus dem "Salone vanvitelliano" besteht, der nach seinem Architekten, Luigi Vanvitelli, so benannt wurde (1773).