- Kunst und kultur
Das schloss von Brescia
Hoch oben auf dem Hügel Cidneo thront das Schloss von Brescia (Castello di Brescia) umgeben von einem Naturpark, der eine der grünen Lungen der Stadt darstellt.
Das Schloss von Brescia, auch der "Falke von Italien" genannt, ist einer der faszinierendsten Festungskomplexe in ganz Norditalien, an dem sich noch die Zeichen der verschiedenen Herrschaften ablesen lassen.
Der zentrale Bergfried, die imposanten zinnenbesetzten Mauern und der große Turm lassen den Einfluss der Familie Visconti erkennen, während die mächtigen Bastionen und der monumentale Eingang aus dem 16. Jh. mit Zugbrücke von der Macht der Republik Venedig zeugen, die mehr als vier Jahrhunderte über diese Stadt herrschte.
Einst Schauplatz der berühmten Zehn Tage von Brescia hat das Schloss heute sein kriegerisches Vermächtnis längst hinter sich gelassen und bietet den Besuchern mit seinen sanften Hügeln Gelegenheit zu Besichtigungen und entspannenden Spaziergängen. Von der Altstadt, genauer gesagt von der Piazzetta Tito Speri, kann man auf einem Fußweg über die Contrada Sant'Urbano gemütlich zum Gipfel des Hügels hochlaufen.
In der Festungsanlage wird der Besucher überrascht von geheimnisvollen Sträßchen, versteckten malerischen Winkeln und natürlich einer herrlichen Aussicht auf die ganze Stadt und die "Ronchi", die Hügel, die Brescia umgeben, mit ihren grünen Tälern.
Im Schloss gibt es zwei Museen zu besichtigen: Erstens das Museum des Risorgimento im Gebäude "Grande Miglio", in dem Zeitzeugnisse und Urkunden aus der Epoche der Schaffung des geeinten italienischen Nationalstaates, 1815-1870, und insbesondere solche mit Bezug zu historischen Ereignissen in Brescia und Umland von der napoleonischen Zeit bis zur Einheit Italiens ausgestellt sind. Und zweitens das Waffenmuseum im Bergfried aus der Visconti-Zeit und im oberen Teil der Festung mit einer der größten Sammlungen von alten Waffen und Rüstungen in ganz Europa.
Eindrucksvoll ist auch der Rundgang um die Türme und der Fluchtweg der Visconti, auf dem die Herrscher bei den häufigen Belagerungen, an der die Stadtgeschichte reich ist, entkommen konnten. Folgt man den Laufgängen und den Wehrgängen auf den Mauern, entdeckt man auch den ausgewogenen Eklektizismus des Schlosses, das in völlig natürlicher Harmonie die unterschiedlichsten Elemente nebeneinander vereint: einen der ältesten Weinberge der Stadt an den sanft abfallenden Hängen des Hügels neben Überresten aus der Römerzeit, wie dem Öllager mit seinen bis heute erhaltenen Becken, die mittelalterlichen Bollwerke und daneben sogar noch eine Lokomotive aus dem Jahre 1909.
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