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Die romische villa von desenzano
Die Villa von Desenzano ist heute in ganz Norditalien das beste Beispiel dafür, wie groß und prächtig die spätantiken Villen der Römer waren. Sie befand sich ein Stück nördlich der Via Gallica mitten in der schönen Natur und herrlichen Landschaft am Südufer des Gardasees.
Das Anwesen der "Villa Romana" gehörte wahrscheinlich dem römischen Bürger Decentius, auf den wohl auch der Ortsname "Desenzano" zurückgeht.
Die Bauarbeiten zogen sich über mehrere Epochen hin und dauerten vom Ende der republikanischen Zeit (1. Jh. v. Chr.) bis zum Ende der Kaiserzeit (5. Jh. n. Chr.). Heute findet man auf einer etwa einen Hektar großen Fläche noch Überreste der Villa.
Es handelte sich offensichtlich um einen sehr weitläufigen, einheitlich ausgerichteten Gebäudekomplex, bei dem sich Wohnbereiche mit landwirtschaftlichen Gebäuden abwechselten. Die große Villa war dem See zugewandt, der wohl der Hauptbezugspunkt für die Anordnung der verschiedenen Räumlichkeiten war, die alle so angelegt sind, dass sie möglichst oft einen Ausblick auf das Wasser bieten und umgekehrt vom See aus gut zu sehen sind.
Die Hauptwege des Anwesens gingen im rechten Winkel vom See ab und führten dann ins Innere des Gebäudekomplexes. Und Ausläufer der Villa erstreckten sich mit Sicherheit bis zum See, da man Molen, Anlegestellen und Landungsstege und vielleicht auch Fischzuchtbecken brauchte, um die Lage direkt am Wasser genießen und optimal nutzen zu können.
Von Interesse für den Besucher sind die hinreißend schönen Mosaikfußböden mit heidnischen Szenen, die durch die Farbenpracht der verwendeten Mosaiksteine sehr lebendig wirken: Kleine geflügelte Liebesgötter (Amorini) bei der Weinlese oder auf zweirädrigen Streitwagen, Mänaden und lüsterne Satyrn, Untiere, die Kleinwild angreifen, Allegorien der vier Jahreszeiten und eine Figur (Orpheus oder der gute Hirte) mit Hund und Schaf in einer idyllischen Landschaft.
Am Eingang der Villa befindet sich ein kleines Museum mit den Fundstücken, die bei Ausgrabungen zutage gefördert wurden.