- Kunst und kultur
Vaprio d adda
Vaprio d'Adda in der Provinz Mailand umfasst zahlreiche geschichtliche und künstlerische Zeugnisse und verdankt seine Bekanntheit besonders der Tatsache, dass sich das große Genie von Leonardo da Vinci hier zu Beginn des 16. Jahrhunderts niederließ.
Elf Villen, drei Kirchen, zwei geschichtsträchtige Fabriken und zahlreiche Bauernhöfe, die zum Großteil aus dem 16. und 17. Jahrhundert stammen, machen das bauliche Erbe von Vaprio aus. Es handelt sich hier um ein durch Epochen und Stilrichtungen vielfältiges Erbe, das sicher verdient Schritt für Schritt erschlossen zu werden.
Vaprio d'Adda wird von zwei Grenzen, einer natürlichen und einer vom Menschen geschaffenen, abgesteckt. Sie umreißen die städtische Entwicklung mit klaren Linien. Die erste dieser Grenzen wird im Osten in unvergleichlicher Weise vom Fluss Adda gebildet. Im Westen stellt die geradlinige Schnellstraße Nr. 104 das natürliche Ende dar. Sie verbindet Trezzo mit Truccazzano. Auf der anderen Seite erheben sich nur kürzlich erbaute Häuser. Innerhalb dieser zwei idealen Grenzen entwickelt sich ein Netzwerk aus Straßen und Plätzen um den kompakten alten Ortskern, der im Frühmittelalter an einer Stelle entstand, der sich zur Überquerung des Flusses eignete. Der Ort, der bereits Spuren eines römischen Militärlagers aufweist, nahm anfänglich eine Gemeinde von Benediktinermönchen auf, die als erste Wälder rodeten und den Boden bepflanzten.
Somit bekräftigte Vaprio sofort seine landwirtschaftliche Berufung, die von der Art der historischen Bauwerke selbstbestätigt wird:So findet man zum Fluss gewendet die Villen aus dem 17. und 18. Jahrhundert, edle Wohnsitze der Großgrundbesitzer; im Ortskern gibt es Hofhäuser, in denen Siedler und Bauern wohnten; in der Nähe der bepflanzten Felder findet man sogenannte 'cascine', wahre Produktionszentren, die aus ländlichen Gebäuden und rustikalen Wohnräumen bestanden, die sich um einen weitläufigen Hof sammelten. Die ländliche Prägung des Stadtkerns wird von der Art der Häuser bestätigt, denn es handelt sich um Gebäude einer geringen Höhe, von meist zwei oder drei Stockwerken, die geradlinig entlang der Hauptstraßen angeordnet sind.
Viele Jahrhunderte lang war die jetzige Piazza Cavour das Ortszentrum in Form eines länglichen und zum Adda geöffneten Raums. Dort ist heute im Palazzo Simonetta Archinto aus dem 18. Jahrhundert die Gemeindeverwaltung untergebracht.
Piazza della Chiesa, den die Pfarrkirche dominiert, ist dagegen der älteste Bereich von Vaprio. Und genau entlang dieser Straße, die derzeit noch zu den belebtesten und wichtigsten des ganzen Ortes gehören, befanden sich die Werkstätten, Gasthäuser und Geschäfte.