Der Cammino del Vescovado ist eine 32 km lange Route durch die Gemeinden der Terre del Vescovado: von Scanzorosciate nach Chiuduno, oder umgekehrt.

Trainierte Wanderer schaffen den Weg an einem Tag. Es empfiehlt sich aber, sich Zeit für zwei oder drei Etappen zu nehmen, um die Gegend erkunden zu können und alles kennenzulernen, was sie aus Sicht von Natur, Kultur, Wein und Kulinarik zu bieten hat.

Obwohl er kein religiöser Pilgerweg ist, führt der Cammino an Kultstätten wie malerischen kleinen Kirchen, Heiligtümern, die mit wundersamen Ereignissen in Verbindung stehen, sowie Pfarrkirchen, die Kunstwerke beherbergen, vorbei.

Der Cammino del Vescovado wurde von Michele Pellegrini geplant und eröffnet. Seine Etappen sind so angelegt, dass sich Start- und Zielpunkte in der Nähe von Haltestellen von Stadtbussen und Bahnhöfen befinden. Dank touristischer Einrichtungen entlang des Weges wird der Cammino del Vescovado zu einem kurzen, aber authentischen Urlaub.

Etappe 1 – von Scanzorosciate nach Albano S. Alessandro

Nach dem Start an der Piazza Caslini a Scanzorosciate kommen wir zuallererst zum Salotto del Moscato di Scanzo, Sitz des Consorzio di Tutela (Schutzkonsortium). 

Über den Sentiero delle Orchidee gelangen wir zur Chiesetta degli Alpini auf dem Monte Bastia, einem Aussichtspunkt mit Picknickplatz und Trinkwasser. Die Kirche ist von drei großen Kreuzen umgeben, die in Richtung Scanzo, Rosciate und Torre de’ Roveri zeigen. Von hier aus genießt man einen Blick auf die gesamte Ebene, von Bergamo bis zum Apennin. Anschließend geht es weiter nach Tribulina mit der antiken Kirche San Giovanni dei Boschi, die Ende des 19. Jahrhunderts durch die heutige Kirche ersetzt wurde. Weiter entlang des Weges wechseln einander Weinberge und Olivenhaine ab, die der Landschaft ein geordnetes und harmonisches Aussehen verleihen. 

Nach der kleinen Kirche S. Cristoforo in Torre de' Roveri führt der Weg abwechselnd bergab und bergauf nach Albano S. Alessandro und zur Einsiedelei S. Maria in Argon, die man mit einem kurzen Abstecher erreicht. Von hier werden sich die Augen an klaren Tagen nach Bergamo Alta richten, die Gipfel der Bergamasker Alpen bis zum Monte Rosa streifen und sich in der Ebene bis zu den Grenzen des Apennins verlieren.

Nach der letzten Steigung erreichen wir den Monte San Giorgio mit der kleinen Kirche San Giorgio und einem der weitesten Panoramen des Weges. Beim Abstieg erreichen wir die Wohngebiete, bis wir schließlich ins Zentrum von Albano Sant’Alessandro, berühmt für die historischen Ereignisse im Zusammenhang mit den Kämpfen zwischen Welfen und Waiblingern und Ende unserer ersten Etappe, gelangen.

Etappe 2 – Von Albano S. Alessandro nach Montello

Der erste Stopp am zweiten Tag des Weges ist beim Santuario della Beata Vergine delle Rose, das seit 1417 Gläubige und Andächtige anzieht. Auf unserem weiteren Weg durch die Wälder des Monte Tomenone erreichen wir Bagnatica. Hier können wir uns entscheiden, ob wir den Turm auf dem Hügel von San Giovanni Battista in der Gemeinde Costa di Mezzate besichtigen oder den Gipfel des Monte Tomenone erklimmen und den kurzen aber zauberhaften Anstieg auf die Cascina Paradiso bewältigen möchten. 

Der Cammino führt uns hingegen zum Castello Camozzi Vertova in Costa di Mezzate, das derzeit nicht besichtigt werden kann, da es sich in Privatbesitz befindet. Weiter auf den östlichen Ausläufern des Monte Tomenone geht es hinunter in das historische Zentrum von Montello, wo die gesamten Bauten des historischen Kerns auf das Mittelalter zurückgehen. Hier endet die zweite Etappe des Cammino del Vescovado.