- Religionstourismus
WALLFAHRTSKIRCHE VON ""MADONNA DEL CARMINE"
Nicht weit von Desenzano und Salò entfernt, in S.Felice del Benaco (BS), am westlichen Seeufer, das “Valtenesi” genannt wird, befindet sich die Wallfahrtskirche Madonna del Carmine. Der Ort ist in eine fromme Stille eingehüllt. Ein großer Platz mit Bäumen führt zur in Mystizismus eingetauchten und mit kostbaren Fresken bedeckten Kirche, die aus dem XV. Jahrhundert stammt und nur ein Kirchenschiff hat. Die Wallfahrtskirche, deren Bau im Jahr 1460 begonnen wurde (Jahr, in dem die Karmelitermönche der mantuanischen Bruderschaft gerufen wurden, um ihren Dienst zur Verfügung zu stellen), befindet sich etwas außerhalb des Orts, dort wo seit 1452 eine “S. Maria delle Grazie” gewidmete Kapelle stand, und wurde am 17. Januar 1482 feierlich vom Karmelitaner Giorgio Vink, Weihbischof von Trient, geweiht. Die Wallfahrtskirche entstand nicht aufgrund einer Erscheinung, sondern durch das kindliche Vertrauen der zahlreichen Gläubigen in Maria, die Mutter des Erlösers und Mittlerin aller Gnaden. Eine Legende besagt, dass es die Fischer des Orts gewesen wären, die auf diese Weise der Jungfrau ihre Dankbarkeit ausdrücken wollten, die sie so oft vor den plötzlichen und furchtbaren Stürmen auf dem See gerettet hatte. Aber eins ist sicher: In diesen Zeiten gab es viele Heimsuchungen und die Pest verursachte viele Opfer. Die Menschen kamen für ihre Bittgebete an die Jungfrau Maria und die Dankgebete für die erteilte Gnade hierher. Der Beweis dafür sind die vielen Fresken, die von den Gläubigen (wegen eines Gelübdes) für die vom Himmel erteilte Gnade in Auftrag gegeben wurden. Am 2. August 1770 wurde die gesamte, langjährige Arbeit der Mönche durch ein strenges Dekret der Klosterschließung der Serenissima Republik Venedig zunichte gemacht. 1952, nach einer erzwungenen Abwesenheit von 182 Jahren, kehrten die Karmelitermönche in das Wallfahrtskloster von San Felice del Benaco zurück. Sie versuchten sofort der Kirche wieder ihren ursprünglichen Glanz zurückzugeben, die nicht nur für zu lange Zeit verlassen, sondern auch vollkommen entleert worden war. Seit 1994 ist sie ein Marienzentrum des Karmelitenapostolats, welches das Ziel hat, die Erleuchtung des Karmels in Norditalien zu fördern.