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Herbst in der Lombardei
Wo die laubverfärbung am schönsten ist
Hohe Eichen und Buchenwälder, in Holz und Brunnentröge geschnitzte Eichhörnchen, Greenways auf alten Eisenbahntrassen, Saumpfade und historische Pilgerwege.
In der Lombardei führen die Wanderwege durch Natur und Geschichte, oft mit einem wunderschönen Blick auf die Alpen und durch Wälder in den schönsten Farben. Entdecken Sie 5 herbstlich bunte Ausflugsziele.
1.Auf der Via Francigena
Ein Hinweis für Wanderer, die zur Wanderung auf der Via Francigena aufbrechen wollen: Der Pilgerpass macht süchtig. Zwischen dem ersten und letzten Stempel im Pilgerpass liegen 1000 km Wanderweg, davon 140 in der Lombardei, von der Lomellina bis zur Provinz Lodi: eine Abfolge von Reisfeldern und Weingärten, Abteien und Burgen, Eichen und Pappeln. Die Stempel sind nie gleich, aber immer wunderschön. Sie bieten Vergünstigungen in den Unterkünften und bescheinigen den Pilgerstatus auf den Etappen des Wegs, auf dem Erzbischof Sigerich von Canterbury im Jahr 990 nach Rom pilgerte. Die Etappen in der Lombardei führen durch Robbio, Mortara, Garlasco, Pavia, Santa Cristina und Bissone und sind durch braune Wegweiser ausgeschildert. Im Herbst ist die Landschaft einfach nur traumhaft schön.
2. Der Greenway im Val Brembana
Der reizvollste Streckenabschnitt ist der zwischen Zogno und Lenna, wo die Spuren der ehemaligen Eisenbahn noch sichtbar sind. Der Greenway im Val Brembana verläuft auf der ehemaligen Bahntrasse Bergamo – Piazza Brembana am Fluss Brembo entlang: 19 km und 180 m Höhenunterschied führen durch dichte Wälder. Der Untergrund ist mal geteert, mal Schotter, mit Brunnen und Bänken auf der ganzen Strecke und kurzen ungeteerten Verbindungsstücken dort, wo die alte Bahntrasse nicht genutzt werden konnte. Langsam geht es so durch Ambria, San Pellegrino Terme und herbstlich bunte Wälder. Ein kleiner Umweg auf einem Saumpfad führt von Oneta zum Anwesen der reichen Kaufleute Grataroli, dem sog. Harlekinhaus, wo ein drolliger Diener Dienst hatte, bevor er mit Straßentheater begann. Weiter nördlich kommt man nach Cornello dei Tasso, wo früher die Familie Taxis wohnte, die seit dem 13. Jahrhundert einen Kurierdienst für die Republik Venedig betrieb. Ein kleines Museum erinnert an die Geschichte. Ist hier vielleicht das Wort Taxi entstanden?
3. Auf der Suche nach den Waldgeistern
Die einfache zweistündige Wanderung mit 400 m Höhenunterschied, der durch Kehren und Treppen erleichtert wird, beginnt in Canzo in der Provinz Como und führt uns in den Wald auf der Suche nach Waldgeistern, Wichteln und Kobolden. Vom Piazzale Giovanni XXIII in Canzo müssen Sie den Wegweisern nach Prim’Alpe folgen. Nach einem Stück auf einer geteerten Straße geht es auf einem Feldweg weiter. Der Weg der Waldgeister beginnt in Prim’Alpe hinter einem Korridor aus Baumstämmen, führt durch einen Wildbach und verläuft dann relativ eben mit kurzen Steigungen bis hinauf nach Terz’Alpe in 800 m Höhe. Und hier kommen auch die Waldgeister zum Vorschein: Holz- und Steinskulpturen des Künstlers Alessandro Cortinovis, die Kobolde, Vögel und aus Baumstämmen kommende Eichhörnchen darstellen.
4. Auf der Cadorna-Linie
Die Cadorna-Linie sollte Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts die italienische Grenze zur Schweiz gegen mögliche Angriffe schützen. Sie wurde nie zu Verteidigungs- oder Kampfzwecken benutzt und ist heute ein Naturwanderweg, auf dem man, Rucksack auf dem Rücken, wandern sollte: Vom Ossolatal bis zu den Bergamasker Alpen sind Saumpfade mit Wanderwegen verbunden, Schützengräben mit Beobachtungsposten und Artilleriestellungen mit Laufgräben und Tunneln. Einer der reizvollsten Abschnitte führt auf einer vierstündigen Wanderung hin und zurück durch die Wälder von Marzio in der Provinz Varese, wo es auch schöne natürliche Aussichtspunkte gibt. Der Weg führt von Forcorella di Marzio bis hinauf zum Monte Marzio auf 880 m Höhe. Einen ersten Ausblick auf den Monte Rosa hat man nach 40 Minuten Aufstieg. Ein dichter Buchenwald führt zum Berggipfel, von wo aus man einen Blick über den Luganersee und einige Abschnitte der Verteidigungslinie hat. Vom Park der Villa Bolchini aus geht es auf einem sehr gut erhaltenen Abschnitt der Verteidigungslinie wieder bergab.
5. Der Höhenweg Via dei Monti Lariani
Ein über 120 km langer, leicht aufteilbarer Fernwanderweg führt hoch in den Bergen auf dem Westufer des Comer Sees von Cernobbio nach Sorico. Für die gesamte Wanderung sind 7 Tage nötig, die Via dei Monti Lariani ist jedoch in 4 Etappen unterteilt, die in Ortschaften beginnen und enden, die mit öffentliche Verkehrsmitteln erreicht werden können. Schritt für Schritt bleiben die Dörfer hinter einem zurück und man gelangt in eine Welt aus Saumpfaden und Buchenwäldern. Almen und Steinmauern, Hütten und kleine Kirchen sind die schönsten Spuren, die Menschen hier hinterlassen haben.