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Rocca d’Anfo
Die Rocca d' Anfo ist eine militärische Befestigungsanlage mit großer historischer und wissenschaftlicher Bedeutung, welche sich über eine Fläche von 50 Hektar am westlichen Ufer des Lago Idro nahe der Grenze zwischen der Lombardei und Tirol zwischen dem Valle Sabbia und dem Valle delle Gludicarie befindet.
Die Anlage, die im 15ten Jahrhundert von der Venezianischen Republik erbaut wurde und sich nochmals zu Zeiten Napoleons vergrößerte, gilt als einzigartiges und charakteristisches Element von regionaler, nationaler und historischer Wichtigkeit.
Die Entstehung
Die Errichtung der Rocca d'Anfo begann 1450 durch die Venezianische Republik, welche Brescia und somit das Gebiet Valle Sabbia von 1426 bis 1797 beherrschte. Das Design und die Überwachung des Baus lag in der Hand von Count Gian Francesco Martinengo, einem „brave leader and a talented military engineer“ (tapferer Führer und talentierter militärischer Ingenieur). Die ursprünglichen Pläne des Visconti of Milan (frühere Herrscher des Landes) wurden geändert. Die sich ziehende Bauzeit endete 1490. Einige Forscher glauben, das neue Abwehrgebäude sei auf einer ehemaligen Festung der Langobarden errichtet worden.
In der Zeit der Venezianischen Herrschaft wurden alle Ansprüche auf die Rocca und auf alle anderen Festungen vom Board of Elders überwacht. Ab 1542 übergab die Serenissima (anderer Name der Republik Venedig) die Verantwortung an zwei Senatoren. Das Kommando über das Militär innerhalb der Festung wurde einem römischen Patrizier anvertraut, unter ihm standen in der Rangordnung ein Hauptmann, dreißig Soldaten und einige Kanioniere. Die Organisation der militärischen Besatzung war Aufgabe des Militärhauptmannes von Brescia und die logistischen Angelegenheiten regelte die Podestà of Venezia.
Von den ursprünglichen Gebäuden sind mittlerweile nur noch die doppelten oberen Wände sichtbar, da während Napoleons Ära aufgrund der sich wandelnden Kampftechniken auch eine Umstrukturierung der Verteidigungsstrategien notwendig war.
Die Burg besteht aus einem befestigten Graben in Richtung des Stadtzentrums von Anfo, welcher von den Carabinieris (militärische Abteilung der Italienischen Armee), auch als Rocca Vecchia bekannt, verteidigt wird, an der oberen Seite befindet sich die Venezianische Batterie. Beide Anlagenteile werden von einem 200 Meter oberhalb des Sees liegenden Aufsichtshaus überwacht, welches mit der Batterie durch eine Mauer mit Pfeilschlitzen und Schießscharten verbunden ist. In Richtung des Feindes Trentino wurde ein Batterie- und Stationssystem entwickelt, das ineinander greift. An der Nordseite befindet sich ein steiler Abhang.
Die einzelnen Batterien wurden folgendermaßen benannt:
- Batterie Triolo, 100 Meter oberhalb des Sees;
- Batterie Rolando, 150 Meter oberhalb des Sees;
- Batterie Belvedere Superiore, 250 Meter oberhalb des Sees
- Batterie Bonaparte, später Batterie Anfo genannt, 50 Meter unterhalb der Lunetta, die zuständig für die Verteidigung der Straße zwischen Rocca Vecchia und der Batterie Tirolo war;
- In der Höhe von 300 Metern findet sich ein zweistöckiger Turm, der den Überblick über die gesamte Anlage hat.
Gräben, Straßenplatten, Rampen, versteckte Straßen, Schießpulvermagazine, Ställe für Esel, Schlafbaracken für die Truppen und Wassertanks komplettierten die militärische Ausstattung des Forts.
Die Gebäude sind in einer dreieckigen Form ausgerichtet, von welcher eine Seite circa einen Kilometer parallel zum Ufer des Idrosees verläuft. Die restlichen Bauwerke sind auf der Ostseite des Mount Censo verteilt und erstrecken sich nahezu bis zu seiner Spitze (1050 m), auf einer Höhenlage von 371 über dem Meeresspiegel bis zu 1050 Metern.
Öffnungszeiten
Mai - November
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