- Kunst und kultur
Bergamo Città Alta
Bergamo ist etwas Besonderes, denn es ist praktisch in zwei Städte unterteilt: Bergamo bassa, die moderne und dynamische Unterstadt, für die die gerade verlaufende Allee Viale Giovanni XXIII, der "Sentierone" und der Viale Vittorio Emanuele II kennzeichnend sind, und Bergamo alta, die malerische und bezaubernde obere Altstadt.
Die Città Alta befindet sich, sicher eingefasst von ihren alten Stadtmauern, oben auf einem Hügel und hat mit ihren pittoresken Straßen, Gässchen und Plätzen ihren mittelalterlichen Charme und Renaissance-Charakter bewahrt, deren bestes Beispiel die Piazza Vecchia und der Domplatz (Piazza del Duomo) sind. Und während der Palazzo della Ragione und die Basilika Santa Maria Maggiore uns in die Zeit der Kommunen (Stadtstaaten) zurückversetzen, werden wir von einem absoluten Meisterwerk wie der Capella Colleoni, die zur Aufnahme des Mausoleums des Condottiere Bartolomeo Colleoni und seiner Tochter erbaut wurde, in die faszinierende Atmosphäre der Renaissance projiziert.
An die Piazza Vecchia grenzt auf der einen Seite der Palazzo della Ragione an, der im 12. Jh. erbaut jedoch in den darauffolgenden Jahrhunderten mehrmals umgebaut wurde, und auf der linken Seit der Palazzo del Podestà, ein Symbol der Macht der Venezianer über die Stadt, der im 14. Jh. erbaut aber erst 1477 von Bramante mit Fresken versehen wurde (die Reste dieser Fresken werden heute in der "Sala delle Capriate" im Palazzo della Ragione aufbewahrt).
Keinesfalls versäumen sollte der Besucher einen Rundgang auf den alten Stadtmauern: Vom dem aus dem 16. Jh. stammenden Stadttor Porta Sant'Agostino, über der als Symbol der venezianische Löwe angebracht ist, bis zur Porta Sant'Alessandro. In deren Nähe befindet sich die sog. Citadella, die im Auftrag der Familie Visconti im 14. Jh. gebaut wurde. Dann geht es weiter zur Porta San Giacomo, vorbei an den Bollwerken, die die Verstärkung des Mauerrings darstellten.
Vor der Porta Sant'Agostino befindet sich der Sant'Agostino-Brunnen aus dem 16. Jh., der den monumentalen Eingangsbereich in die Stadt perfekt vervollständigt, ebenso wie der schöne Brunnen aus dem 18. Jh. im Zentrum der Piazza Vecchia die perspektivische Ansicht dieses Platzes komplettiert. Aber in der oberen Altstadt gibt es noch viele andere Brunnen aus dem Mittelalter, wie etwa den Brunnen von Osimano, von San Michele al Pozzo Bianco, von der Porta Dipinta, in der Via Colleoni, die sog. Fonte Seca oder den FontanoneVisconteo, eine alte Zisterne, die Ende des 18. Jh. zum Fundament der Hochschule wurde.